Endlich gab es mal wieder was feines in privatem Rahmen im Krachkeller zu Regensburg-Nord. Noch mit Folgeschäden vom Wochenende aber mit einigem Bock wurde ich von Tür zu Tür kutschiert. So mussas. Nach Ankunft war gerade Zeit für ne Kippe, ein Biererwerb und zwei dumme Sprüche, ehe Medicine Noose bereits loslegten. Hui selten habe ich wen so aufs Schlagzeug einprügeln sehen. Dabei wars tempomäßig die meiste Zeit doomy-langsam – Musikrichtung möchte Sludge genannt werden. Kernunterschied wird wohl die Taktlosigkeit sein, die mich aber ob der schieren Lautstärke und der musikalischen Gewalt fast gar nicht störte. Normalerweise ist mir sowas ja zu kompliziert. Das war so laut und so tief, dass das Bier allein durch die Luftvibrationen schal wurde. Schon geil. Mega angepisste Vocals auch noch. Und dann weit unter Überlänge schon fertig. Durchaus ne runde Sache, auch wenn das wohl nie meine Musik werden wird. Für die nächste Band wurde dann nichtmal das Personal am Schlagzeug gewechselt – Patronengurt, Gasmasken und schwarze Farbe, sowie eine Nebelmaschine (in einem Raum, der mit 20 Leuten mehr als gut gefüllt war) sollten aber den entscheidenden Unterschied ausmachen. Trespasser drückten nämlich deutlich mehr aufs Gas – und versorgten uns mit ziemlich fettem Black Metal. Oh yeah, das hat richtig gefallen. Musikalisch mit fast allen Klischees ausgestattet – die kurzen Ausflüge Richtung PowerMetal übersehe ich einfach mal. Der Gesang war auch gut aggressiv und ein wenig ab vom BM-Klischee. Thematisch legen die Fünf ihren Schwerpunkt auf anarchistisch-revolutionäre Kämpfe, zum Beispiel der Machnovŝina oder den Anarchisten im Spanischen Bürgerkrieg. Der Einspieler von „A Las Barricadas“ war auch durchaus ein Höhepunkt des Konzerts. Aber natürlich auch darüber hinaus war das eine ganz feine Sache, die während der ganzen Zeit auch nicht langweilig war. Sehr, sehr schön – ich hoffe, dass die sich nochmal in unseren Dunstkreis verirren.
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+++ Medicine Noose auf bandcamp
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