Skip to content

Fight Night Festival (16.02.2018, Landshut)

Wie jedes Jahr ließ mein Terminkalender nur einen Abend der Fight Night zu, umso schöner, dass die Geschichte nur unweit meines Wohnortes liegt. Sogar der Fahrplan war schon relativ früh eingetütet, so dass ich mich am Freitagnachmittag relativ entspannt nach Landshut aufmachen konnte. Leider (aber auch am frühen Freitagabend im Februar erwartbar) war noch nicht sonderlich viel los. Wie sich im Nachgang herausstellte war die Zahl der Zahlenden am gesamten Wochenende deutlich zu niedrig, so dass die Fight Night ein fettes Kohleminus eingefahren hat. Das war in diesem Ausmaß aber noch nicht absehbar, also noch ein paar unterkühlte Bierchen vor der Tür genippt, die ersten Hallos verteilt und dann ging’s auch schon los.

Der Opener-Slot ist natürlich immer undankbar, aber irgendwer muss ja anfangen. Diesen Job übernahmen Euphorie aus München, dir mir mit ihrem Streetpunk (Selbstbezichtigung) bzw. Oi (würde ich sagen) durchaus gefielen. Das holperte zwar an der einen oder anderen Stelle, aber da is ja auch drauf geschissen. Leider verlor sich das Ganze im unterfrequentierten Saal. Ich glaub, dass die echt die Bude zum kochen bringen könnten. Der eigens für die Fight Night geschriebene Song blieb dabei am meisten im Kopf. „no beer no hope!“ Was sich durch den gesamten Abend zog war der nicht so geile Sound insgesamt. Noch hatten wir die Hoffnung, dass das im Laufe der Bands besser werden würde – dem war leider nicht so.

Als nächstes standen die Nürnberger von 9/11 Youth auf dem Zettel, von denen ich vorher gerade mal den Bandnamen kannte. Die Geschichte war dann eine durchaus annehmbare HC-Nummer, was aber halt nicht so ganz meine Baustelle ist. Daher kann ich das genretechnisch auch nicht sinnvoll verorten. Es gefiel mir jedenfalls ganz gut und ich war von der Stimme des Sängers durchaus beeindruckt. Das war sehr geil. Ganz angeschaut hab ich mir das dann aber nicht. Es musste ja noch sehr viel unsinniges Zeug gelabert werden – auch wenn ich die meisten Leute natürlich eigentlich regelmäßig treffe.

Naja also direkt mal sauber verquatscht und daher viel zu spät zu Rather Raccoon wieder in die Halle. Schön blöd, denn das war eigentlich ne richtig gute Show. Vollgas-Punkrock, dass mir das Gesicht zu einem Lächeln entglitt. Eigentlich. Denn die Power von der Bühne kam soundtechnisch zumindest bei mir nicht an. So schade. Es wollte der Funke einfach nicht überspringen und trotz einem granatenstarken Gig wird das wohl nicht wirklich in Erinnerung bleiben.

Trotzdem blieb meine Laune recht weit oben, denn es folgten Todeskommando Atomsturm, auf die ich mich ehrlich gesagt am meisten gefreut hatte. Und BÄMMJAWOLLJA das fetzt richtig. Über die Maßen guter Punkrock, der zusammen mit der Power-Stimme der Sängerin wirklich den Abend gewann. Flott und angefressen und pissig und melodisch und Druck. Ich hoffe dringend darauf die in Bälde wieder live genießen zu dürfen.

Next waren die von mir ohnehin beinahe pauschal über den grünen Klee gelobten Minipax über die ich auch für diesen Abend fast nur Gutes zu berichten hätte. Natürlich ist das alles recht poppig, hat aber live einen Druck, dass es eine Freude ist. Tatsächlich hab ich mich am Ende des Konzerts dann doch noch auf die Tanzfläche verirrt, obwohl sich die Funkenübersprungsproblematik nie löste. Viel mehr will ich dazu auch gar nicht mehr schreiben – das wird eh nur Fanboy-Lobhudelei.

Geht einfach selbst aufs nächste Minipax-Konzert. Und zu Todeskommando Atomsturm. Und schaut euch Rather Raccoon an. Kuckt bei 9/11 Youth vorbei. Ladet Euphorie in euer Wohnzimmer ein.

LINKS
+++ Euphorie bei bandcamp
+++ 9/11 Youth bei FB
+++ Rather Raccoon bei FB
+++ Todeskommando Atomsturm bei bandcamp
+++ Minipax bei bandcamp

Am späteren Abend spielten auch noch Dead City Radio und Normahl, da war ich wegen MFG aber bereits wieder am Heimweg.